„Contact“, Lichtparcours Braunschweig 2016, mit Studierenden (Entwurf: Thies Wacker und Christian Schad)
IAK Institut für Architekturbezogene Kunst, TU Braunschweig


Angenommen, es gäbe interstellares intelligentes Leben, was für Auswirkungen auf unser Denken und Handeln würde das mit sich bringen? Wie würden wir uns diesen „Fremden“ gegenüber verhalten, wie würden wir sie begrüßen? Was sind die Kriterien für eine Kontaktaufnahme? Wie muss unser „Schiff“ ausgestattet sein um fremde Intelligenzen angemessen empfangen zu können? Wie werden wir gute Gastgeber? Welche kulturellen Probleme gibt es zu überwinden?
Dies waren unter anderem die Fragen, die ich den Studierenden als Aufgabenstellung gab. Es entstanden drei Stahlrahmen-Konstruktionen in die je eine kubische Stoffhülle aus Schirmseide gespannt wurde. Eine Basisstation mit circa 6 Metern Höhe und zwei schwimmfähige Satelliten von circa 2,50 Metern Kantenlänge. Jeder Kubus war begehbar und besaß einen kreisrunden Ausblick gen Himmel.

Im Inneren wurden die Sinne auf die Probe gestellt. Der Umraum verschwand und man stand in einer vom Tageslicht hell erleuchteten Hülle, einige Schatten von Ästen oder Buschwerk waren auf dieser wahrzunehmen. Der optische Sinn wurde durch eine Reduktion von Reizen entlastet, der akustische geschärft. Wie in einem Zelt wurde die Wahrnehmung auf das nicht Sichtbare gelenkt, die Außengeräusche intensivierten sich.

Bei den schwimmenden Satelliten entstand der gleiche Effekt. Doch zusätzlich stellte sich durch die Schwimmbewegung eine Irritation des Orientierungssinns ein. Konzerte, Lesungen und Vorträge fanden statt. Die nachts von innen erleuchteten Kuben, wurden zu illuminierten Treffpunkt-Skulpturen oder luden zu Schattenspiel, Filmereignissen und szenischen Lesungen ein.

„Fährmanns Abgesang“, Szenische Lesung mit Tilman Thiemig (Leser) und Heinrich Römisch (Bass)